

Zweiter Ausgang für den Försterkamp

Zweiter Ausgang für den Försterkamp
Planungsbüro legt drei Varianten für eine Anbindung der Isenbütteler Siedlung direkt an die L 292 vor
ISENBÜTTEL. Der Nadelöhrbrücke zum Försterkamp soll nicht noch mehr Verkehr zugemutet werden. Mit dem neuen Baugebiet Triftweg (wir berichteten) wollen die Gemeinde-Ratsmitglieder möglichst auch gleich eine Anbindung an die Landesstraße 292 realisieren.
„Die Planung läuft“, sagt Bürgermeister Hans Hermann Droßel (CDU). Den Fraktionen liegen von einem Planungsbüro drei Trassenvarianten vor, die beim nächsten Bauausschuss beraten werden sollen. Startpunkt für einen weiteren Ausgang des Försterkamps wäre in allen Fällen die künftige Verlängerung der Königsberger Straße am Triftweg – nicht als Notfallweg mit Pfosten, wie kürzlich berichtet, sondern als Dauerlösung.
„Wir wollen die Anbindung unbedingt haben“, sagt SPD-Fraktionschef Klaus Rautenbach, „die Notstraße reicht uns nicht.“ Teile seiner Partei seien der Meinung, es dürfte ohne Verkehrsentlastung kein Baugebiet Triftweg geben. „Wichtig ist aber, eine Lösung zu finden, die die Liststraße weiter entlastet.“
Die Planungsvariante eins (blau in der Grafik) verläuft nördlich der Bahnlinie bis zur L 292 zwischen Bahnübergang und der Siedlung Bornsiek. „Dabei gibt es jedoch die größten Bedenken hinsichtlich des Naturschutzes“, so Droßel.
Variante zwei (rot) nutzt den Triftweg inklusive des unbeschrankten Bahnübergangs und schwenkt im Bereich der geplanten Regionalbahn-Haltestelle zur Landesstraße. „Das ist wohl die attraktivste Version“, so Rautenbach, „dann hätte die Straße gleich eine Zubringenfunktion für einen Park-and-Ride-Parkplatz.“ Auch Droßel findet diesen Vorschlag „sehr interessant“.
Denn Variante drei (grün) sei wohl finanziell nicht zu schaffen: Dafür würde ein Wirtschaftsweg genutzt, der die Bahn quert und die L 292 vor der „Liebesinsel“ erreicht. „Dann müsste aber auch ein neuer Bahnübergang gebaut werden“, sagt Droßel. Dennoch, die optimale Lösung gebe es nicht – vor allem hinsichtlich der Kosten: Die Anbindung wird vermutlich zwischen 600 000 und 800 000 Euro kosten.
Kommentar der BI:
Und seit dem Jahr 2005 hat sich nichts verändert, unsere Gemeindevertreter planen noch immer!!
Isenbüttel: Bahnübergang bleibt unbeschrankt – trotz Todesfall
Isenbüttel. Ist der Bahnübergang am Triftweg in Isenbüttel noch sicher genug? Die Deutsche Bahn sagt ja, die Gemeinde nein.

Quelle: Gifhorner Rundschau v. 29.09.2019

Ist der Bahnübergang am Triftweg in Isenbüttel noch sicher genug? Die Deutsche Bahn sagt ja – obwohl vor einer Woche bei einem Unfall an dieser Stelle eine 35-jährige Autofahrerin ums Leben kam und ihre dreijährige Tochter schwer verletzt wurde. In der Gemeinde diskutieren die Isenbütteler nun, was getan werden kann, um Ähnliches in Zukunft zu verhindern. Doch es liegen viele Steine im Weg.
Es ist offenbar kein Zufall, dass die Bahn genau jetzt auf ihrem Presseportal im Internet Informationen über Bahnübergänge herausgibt – Tenor: „Leichtsinn, Unaufmerksamkeit und Unkenntnis von Autofahrern sind die häufigste Unfallursache bei Bahnübergangsunfällen“. Pressesprecherin Sabine Brunkhorst sagt auf Anfrage unserer Zeitung auch, Fragen nach der Sicherheit von „technisch ungesicherten“ Bahnübergängen wie in Isenbüttel würden immer wieder gestellt – vor allem nach Unfällen. Das tragische Unglück am vergangenen Sonntagmorgen in Isenbüttel hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.
Dennoch: „Diese Anlage ist sicher“, sagt die Pressesprecherin. Denn aus der Perspektive der Deutschen Bahn sind alle Anforderungen für Übergänge dieser Art für Regionalzüge gegeben: Hinweisbaken, Andreaskreuze und ein ausreichend großes Sichtdreieck, damit Verkehrsteilnehmer sehen können, ob sich ein Zug nähert. „Es ist im Prinzip wie eine Vorfahrtsstraße. Nur hat der Zug immer Vorrang.“
Aussage genügt nicht
Für Isenbüttels Bürgermeisterin Tanja Caesar (IWG) ist das keine beruhigende Aussage. „Wir haben schon ein Interesse daran, den Bahnübergang sicherer zu machen.“ Und das nicht erst seit dem Unfall. Aber: „Die Bahn bewegt sich nicht.“ Pressesprecherin Brunkhorst sagt, die Bahn verwehre sich nicht, aber: „Bahnübergänge sind eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Wenn sie ausgebaut werden, müssten sich Bahn, Gemeinde und Bund die Kosten teilen – der Aufbau einer Schrankenanlage koste rund 750.000 Euro.
Doch der Teufel steckt im Detail. Mal abgesehen davon, dass auf dem schmalen Bahndamm am Triftweg noch gar kein Platz wäre für eine Schrankenanlage: Weder Bahn noch Gemeinde wollen darin investieren, weil eigentlich schon längst etwas anderes geplant ist, und zwar seit mittlerweile mehr als zwölf Jahren: eine Entlastungsstraße von der L 292 zum Försterkamp mit Bahnübergang am Reuteranger als Ersatz. Dann entfiele der am Triftweg komplett.
Die Planungen stocken
Allerdings stocken die Planungen etwas, wie Gemeindedirektor Klaus Rautenbach erklärt: „Das Eisenbahnbundesamt prüft noch, ob es sich dann um einen völlig neuen Bahnübergang handelt oder um eine Verschiebung.“ Ersterer Fall hätte nämlich weitreichende Konsequenzen: Sogenannte „höhengleiche Bahnübergänge“ würden als Neubau nicht mehr genehmigt. Sprich: Dann müsste die Gemeinde am Reuteranger eine Brücke über die Schienen oder einen Tunnel darunter bauen lassen. An dieser Stelle würde Bürgermeisterin Caesar dann „einen Haken dran machen“, sprich: Das wäre das Aus für die Entlastungsstraße. „Wer soll das finanzieren?“, fragt sie. Rautenbach rechnet nicht damit, dass die Entscheidung des Amtes in wenigen Monaten erfolgt, vermutlich eher in vielen. Bis alles gebaut ist, vergingen dann noch einmal zwei bis drei Jahre.
Bleiben für den Bahnübergang Triftweg bis dahin also nur schnelle und vor allem günstige Lösungen:
Erstens: Den Bahnübergang einfach schließen. Radfahrer und Fußgänger könnten weiter die Unterführung nutzen, Land- und Forstwirte eine Zufahrt über den Försterkamp, für alle anderen ist die Straße eh verboten. Geht aber nicht, denn: „Der Triftweg ist der Notweg für den Försterkamp“, so Caesar. Neuere Feuerwehrautos passten jetzt schon nicht mehr unter der Bahnbrücke der Liststraße hindurch. Und was solle man machen, wenn die Liststraße mal versperrt ist?
Zweitens: Die Gemeinde hat schon den Regionalverband Großraum Braunschweig kontaktiert mit der Anfrage, ob nicht wenigstens Blinkleuchten am Triftweg aufgebaut werden könnten. „Es kann doch nicht so kompliziert sein, diese mit dem Bahnübergang am Bornsiek zu koppeln“, glaubt Caesar. Erst recht, wenn der Übergang der L 292 demnächst mit Schranken ausgestattet werden soll – dann ließen sich die Bauarbeiten gleich kombinieren. Erste Rückmeldungen der Bahn seien dazu aber nicht sehr positiv gewesen.
Caesar ist verzweifelt: „Egal, wie flexibel wir denken, nichts ist umsetzbar.“ Rautenbach: „Wir werden keine kurzfristige Lösung bekommen.“
Bahnübergang Triftweg, Haushalt und Bürgschaft beschäftigen Rat
Isenbüttel. Die Mehrheit der Isenbütteler Politik stimmt dafür, zunächst das Planfeststellungsverfahren für die Entlastungsstraße zum Försterkamp abzuschließen.

Quelle: Gifhorner Rundschau v. 21.01.2021

Die Anwohner sind seit etlichen Jahren genervt und verzweifelt. Sobald ein Zug den unbeschrankten und damit technisch nicht gesicherten Bahnübergang Triftweg in Isenbüttel passieren will, muss der Lokführer sein Eintreffen per Pfeifton anküdigen. Mit dem neuen Stundentakt der Regionalbahn, durch den mehr Züge fahren, hat die Lärmbelästigung nun deutlich zugenommen.
Der unbeschrankte Bahnübergang am Triftweg in Isenbüttel und die Lärmbelästigung für Anwohner durch das Zugpfeifen waren in der letzten Ratssitzung des Jahres 2020 erneut Thema für die Lokalpolitiker. Beraten werden sollte, welchen Weg die Gemeinde einschlägt, um die Verkehrssicherheit dort zu erhöhen. Zur Auswahl standen vier Lösungsvorschläge: ein Hecktor am Triftweg, eine Kombination aus einer Ampelregelung für den einspurigen Verkehr und einer technischen Sicherung des Bahnüberganges, der Abschluss des laufenden Planfeststellungsverfahrens für die Entlastungsstraße Försterkamp oder eine komplett neue Planung für eine der Entlastungsstraße bis zum Bornsiek.
Ziel: Wohngebiet Försterkamp soll entlastet werden
Der Sachverhalt in Kürze: Aktueller Status Quo ist, dass das Planfeststellungsverfahren für einen zweiten Ausgang zum Wohngebiet Försterkamp fast abgeschlossen ist. Ziel ist es, dass eine Straße vom Reuteranger zur Königsberger Straße geführt wird, damit die Liststraße und weitere Straßen im Wohngebiet Försterkamp entlastet und der technisch ungesicherte Bahnübergang Triftweg an seiner jetzigen Stelle dicht gemacht werden kann. Unklar ist aber noch, ob der jetzige Bahnübergang überhaupt an den Reuteranger verlegt werden kann oder ob ein komplett neuer gebaut werden muss. Bei letzterem wäre es nicht erlaubt, den Bahnübergang höhengleich anzulegen. Die Deutsche Bahn hat laut Verwaltung noch keine abschließende Entscheidung getroffen.
Dabei können es die Anwohner des Triftweges kaum erwarten, dass sich endlich etwas tut. Seit etlichen Jahren sehnen sie sich nach Ruhe. Weil der Bahnübergang unbeschrankt ist, müssen Zugführer mit einem lautstarken Signal das Eintreffen des Zuges ankündigen. Mit dem neuen Stundentakt rollen doppelt so viele Züge der Regionalbahn durch das Gebiet – und damit steigt auch die Lärmbelästigung für die Anwohner. Vor allem nachts störe der Lärm, wie Hans-Jürgen Bach von der Bürgerinitiative (BI) gegen das Zugpfeifen in einem Schreiben an die Fraktionen vor der Ratssitzung noch einmal deutlich machte. Der neue Bahnübergang am Reuteranger wäre entweder technisch gesichert oder Fahrzeuge würden die Bahnstrecke mittels einer Brücke überqueren. In jedem Falle hätte das Zugpfeifen am Triftweg ein Ende.
Hecktor als Alternativlösung wäre wohl in ein bis zwei Jahren realisierbar
Laut Verwaltung würde sich der Bau dieser Querungsmöglichkeiten aber über Jahre hinziehen. Deshalb fordert die Bürgerinitiative die Gemeinde auf, eine Hecktorlösung am Bahnübergang Triftweg anzustreben. Damit dürfte der Übergang nur noch von wenigen Nutzern passiert werden – zum Beispiel von Großfahrzeugen zur Erntezeit. Umgesetzt werden könnte diese Lösung in ein bis zwei Jahren, wäre also relativ schnell realisierbar. Sie würde aber bedeuten, dass die Bahnquerung am Reuteranger allein von der Gemeinde als Straßenbaulastträger und Veranlasser selbst finanziert werden müsste.
Rat muss zwischen vier Varianten abwägen
Der Rat hatte nun die Aufgabe, über vier Varianten zu entscheiden. Andreas Rösler warb im Namen der CDU für die Kombination aus Ampel- und Signalanlage. Henning Müller (CDU): „Die Landwirtschaft lehnt die Hektorlösung ab, aber mit der Ampellösung können wir gut leben.“ Auch mit Blick auf den Haushalt sei das die bessere, weil kostengünstigere Alternative. „Die Entlastungsstraße wird Millionen kosten. Können wir uns die überhaupt noch leisten?“ Gemeindedirektor Klaus Rautenbach gab zu bedenken, dass das vier bis fünf Jahre dauern könne. „Wir wissen, dass die Kombi-Lösung sehr unsicher ist.“ Er warb dafür, das bereits laufende Planfeststellungsverfahren weiter zum Abschluss zu bringen. Das sahen auch die Grünen und die SPD so. Elisabeth Krull von der IWG warb zwar ebenfalls dafür, die jetzige Planung für die Entlastungsstraße zum Reuteranger zu Ende zu führen und die Gespräche mit der Bahn zu verschärfen. Sollte die Deutsche Bahn aber zu dem Schluss kommen, dass ein höhengleicher Bahnübergang nicht funktioniert und eine Brücke her muss, soll die Entlastungsstraße zum Bornsiek angepeilt und das Hecktor als vorübergehende Lösung umgesetzt werden. Bei sieben Ja- und zehn Gegenstimmen wurde der Antrag der CDU auf die Kombi-Lösung abgelehnt. Auch die IWG fand keine Mehrheit. Schließlich einigte man sich auf den Antrag der Grünen: Das Planfeststellungsverfahren wird beendet. Sollte ein Brückenneubau zur Querung der Bahn notwendig sein, soll ein erneuter Beschluss in den Gremien für das weitere Vorgehen gefasst werden.
Für die BI ist das ein unbefriedigendes Ergebnis. Denn es gehe wieder Zeit ins Land, in der die Anwohner das Zugpfeifen tagein, tagaus ertragen müssten. „Man hat sich auf das ‚Abwarten‘ verständigt und niemand hat gemerkt, dass die unterschiedlichen Positionen zu keiner Lösung für die schutzbefohlenen Anwohner geführt haben. (….) Aber die gestiegene Belastung und das erhöhte Sicherheitsrisiko für die Anwohner ist permanent da – Tag und Nacht – 365 Tage im Jahr – in gesundheitsschädlicher Form, schlafraubend und zwar pausenlos!“ Hans-Jürgen Bach findet klare Worte und fordert eine Ratssondersitzung, „bevor wir als BI zu einer gerichtlichen Entscheidung genötigt sind.“
Einen solchen Antrag hat bisher zwar keine Fraktion gestellt, der Verwaltungsausschuss will sich den Tagesordnungspunkt dennoch am 28. Januar vornehmen, erläutern Bürgermeisterin Tanja Caesar und Gemeindedirektor Klaus Rautenbach. „Hier soll geklärt werden, wie der Gemeinderat mit dem Sachverhalt umgehen soll.“ Nach der gültigen Geschäftsordnung kann ein Beschluss aber ohnehin erst nach sechs Monaten revidiert werden — es sei denn, rechtliche und faktische Rahmenbedingungen haben sich bis dahin gravierend verändert. Das sei hier nicht der Fall, so Caesar.
Gemeinde Isenbüttel übernimmt Bürgschaft für Tankumsee Betriebsgesellschaft
Außerdem auf der Tagesordnung: Der Rat gewährt der Tankumsee Betriebsgesellschaft als einer von drei Anteilseignern eine Ausfallbürgschaft, das Unternehmen nimmt nun einen Kredit bei der Bank auf. Ursprünglich hatte das Unternehmen, das dringend liquide Mittel benötigt, die Gemeinde, Samtgemeinde und den Kreis jeweils anteilig um einen Kredit gebeten, der in Summe 400.000 Euro beträgt. Doch zwischenzeitlich machte die Bank ein Angebot: Sie gibt das Geld, wenn die drei Gesellschafter zur Absicherung eine Bürgschaft über 80 Prozent des Kreditvolumens übernehmen. Die Höhe der Bürgschaft für Isenbüttel liegt – gemessen an seinem Anteil von 7,4 Prozent — bei fast 24.000 Euro. Auch der Kreis und die Samtgemeinde hatten diesem Deal zugestimmt.
Gemeindedirektor: Freiwillige Leistungen auf den Prüfstand stellen
Auch der Haushalt nahm längere Diskussionen ein. Die Corona-Krise machte sich in einem deutlichen Rückgang der Gewerbe- und Einkommenssteuer bemerkbar. 2,6 Millionen Euro sind der Gemeinde verloren gegangen, 1,6 Millionen hat das Land als Kompensationszahlung derweil beigesteuert.
Von dem Überschuss, den der Landkreis im Jahr 2020 in Höhe von 6,5 Millionen Euro erwirtschaftet hat, sollen die Gemeinden profitieren. Zwei Millionen gingen noch in 2020 an die Kommunen, auf die Gemeinde Isenbüttel entfielen damit 71.000 Euro. Zusätzlich wird die Kreisumlage 2021 von 84 auf 82 Millionen Euro gesenkt, sodass Isenbüttel weniger an den Kreis abführen muss.
Wortwörtlich ausgezahlt hat sich die Entscheidung von 2019, als die Grund- und Gewerbesteuer in Isenbüttel angehoben wurde. „Sonst wäre das Minus noch höher gewesen“, so Gemeindedirektor Klaus Rautenbach. Er machte keinen Hehl daraus, dass freiwillige Ausgabeposten künftig auf den Prüfstand gestellt werden müssen. So koste allein das Laubeinsammeln 20.000 Euro pro Jahr. In 2021 erhalten die Vereine Zuschüsse in Höhe von 86.000 Euro, für den MTV gibt’s nochmal 13.000 Euro für den Sportplatz.
Dr. Ralf May (SPD) fand: „Der Haushalt ist schon ambitioniert, er ist aber auch ein Signal an die Vereine: Wir wollen hier weitermachen. Die Gemeinde hat in der Vergangenheit gut gewirtschaftet.“
Andreas Rösler (CDU) missfiel das 6,5-Millionen-Euro-Minus im Finanzhaushalt. Bürgermeisterin Tanja Caesar warb zudem dafür, sicherheitshalber 20.000 Euro im Haushalt für Corona- oder anderweitige Pandemiemaßnahmen einzustellen. Damit könnten Masken gekauft oder Technik angeschafft werden, um online Sitzungen abzuhalten und auch interessierte Bürger als Zuhörer mit einzubinden. Detlef Lehner (SPD) fand zwar zunächst, dass diese Punkte weder Sache der Kommunen, sondern der Bund und Länder seien und damit auch von ihnen bezahlt werden müssten, stimmte letztlich aber doch genau wie der Rest der Ratsmitglieder zu. Die konkreten Anschaffungen sollen zu eine späteren Zeitpunkt definiert werden.
Isenbüttel will in Sachen Zugpfeifen auf Ministerium warten

Isenbüttel will in Sachen Zugpfeifen auf Ministerium warten
Isenbüttel. Der Bauausschuss der Gemeinde Isenbüttel plädierte dafür, die Reaktion auf den Bauantrag eines Übergangs zu warten

Da saß am Mittwochabend gefühlt der halbe Försterkamp vor den Mitgliedern des Isenbütteler Gemeinde-Bauausschuss – und wollte wissen, wie es jetzt weitergeht mit dem – beziehungsweise gegen das – Zugpfeifen am Bahnübergang Triftweg. Die ernüchternde Antwort: Erst einmal gar nicht.
Abwarten heißt die Devise, und zwar auf die Reaktion des Bundesverkehrsministeriums auf den Antrag eines höhengleichen Bahnübergangs für die geplante Entlastungsstraße zum Reuteranger. Da herrschte Einstimmigkeit für einen der vier Verwaltungsvorschläge.
„Ich kann die Bürgerinitiative verstehen“, sagte Willi Ladwig (Grüne), „aber wir können im Augenblick nichts machen.“ Bürgermeisterin Tanja Caesar: „Man merkt den Unmut, der euch umtreibt.“ Die Lösung sei „umfangreich, aber nicht einfach“, versuchte der Ausschussvorsitzende Axel Lackmann (SPD) um Verständnis zu werben, „wir brauchen eine rechtssichere Lösung.“
Das wäre auch die immer wieder diskutierte Hecktor-Lösung, bei der die Anlieger der nördlich von der Bahn gelegenen Grundstücke die Berechtigung von der Bahn bekämen, eine Schranke zu öffnen. Für andere bliebe der Triftweg verschlossen, der Signalton der Züge entfiele. Es gibt nur ein Problem, wie Ernst Glas (IWG) ansprach: „Der Nutzerkreis ist viel zu groß!“ 35 Anlieger habe Henning Müller (CDU, selbst Landwirt) gezählt, die Bahn macht nur Verträge mit maximal 10. Ohnehin dauere den Landwirten die Phase zu lange, bis das Tor freigegeben würde.
Gemeindedirektor Klaus Rautenbach machte noch einmal klar: „Es geht nicht um die aktuellen Nutzer, die können sich schnell ändern, sondern um die Grundstückseigentümer. Davon gibt es viele.“ Also bleibe nur die Entlastungsstraße als Lösung (Ernst Glas) – als Erlösung.
Dieses Ergebnis brachte die rund 35 Zuhörer in Rage: „Ist der Gemeinde die Gesundheit der Bürger völlig egal?“, fragte ein Mann, „wie viele Unfälle mit Todesfolge wollen wir noch riskieren?“, ein anderer. „Was wird den Landwirten abverlangt im Vergleich zur Belastung für die Bürger?“, fragte Hans-Jürgen Bach von der Initiative – und erntete Beifall dafür. Eine Frage wurde dreimal gestellt, aber nie beantwortet: „Was spricht dagegen, dass ein Teil der Nutzer über die Königsberger Straße fahren?“ Das wäre nur für die möglich, deren Fahrzeuge die Bahnunterführung passieren können, und es müssten die Poller zum Triftweg entfernt werden.
Bei den Ausschussmitgliedern stand aber auch eine ganz andere Frage im Raum: Bekommt Isenbüttel überhaupt irgendwann einen teuren Bahnübergang, wenn sich die Gemeinde erst einmal mit dem günstigen Hecktor zufrieden gegeben hat? Detlef Lehner: „Und ich werde nicht gegen etwas stimmen, was die Straße infrage stellt. Noch nicht jedenfalls.“
BI gegen das Zugpfeifen kritisiert Isenbüttels Verwaltung scharf

Isenbüttel. Die Bürgerinitiative wirft der Verwaltung vor, keine Lösungen finden zu wollen. Am Mittwoch tagt der Bauausschuss.

Der Bahnübergang am Triftweg ist Thema beim Isenbütteler Gemeinde-Bauausschuss am Mittwoch (18 Uhr, Betriebsrestaurant Roth). Dabei sollen die Ergebnisse des Arbeitskreises Zugpfeifen vorgestellt und das weitere Vorgehen ausgelotet werden. Im Vorfeld kritisiert die Bürgerinitiative gegen das Zugpfeifen allerdings die Verwaltungsvorlage scharf.
Hauptpunkt ist die Aussage, dass „die Gemeinde nur begrenzt zuständig ist und wenig am Pfeifen des Zuges ändern kann“. Das sei unwahr und kein Ergebnis des Arbeitskreises, schreibt die Bürgerinitiative in einem Brief an die Ausschussmitglieder, der der Redaktion vorliegt. „Die Gemeinde blockiert derzeit die seitens der DB-Netz angebotene Lösung ‘Hektor’, weil sie keinerlei erkennbare Anstrengungen unternommen hat, herauszufinden, welcher Nutzkreis zwingend den Bahnübergang Triftweg nutzen muss.“ Diese oft genannte Variante, bei der ein fester Nutzerkreis einen Schlüssel für eine Schranke erhält, ist unter den vier von der Gemeinden gelisteten Optionen aber gar nicht aufgeführt. „Es ist unverständlich … Sie würde das Pfeifen gänzlich abstellen“, heißt es im Schreiben.
Initiative lehnt alle Vorschläge der Verwaltung ab
Stattdessen stellt die Gemeinde in Aussicht, einen Antrag des Bundesverkehrsministeriums für den Bau eines höhengleichen Übergangs abzuwarten, einen Antrag auf technische Sicherung des Triftwegs zu stellen, die Straße zu entwidmen oder eine Aufforderung an den Regionalverband auf Stundentaktverzicht zu stellen. Diese Lösungsvarianten seien für die BI „überhaupt keine“. Vielmehr wehrt sie sich „gegen die Falschaussage, dass sie die Einstellung des Stundentakts wünscht“. Rechtliche Schritte in diese Richtung seien nur eine mögliche Maßnahme, um zusätzlichen Lärm zu vermeiden.
Kein Verständnis hat die Initiative auch für das Einholen einer Stellungnahme des TÜV Nord. Der stuft das Pfeifen als ein „Warnsignal“ ein, das nicht der Lärmemissionsbewertung unterliege. „Wenn solche Stellungnahmen angefordert werden, die zudem von der Rechtsprechung ganz anders beurteilt werden, dann scheint die klare Absicht dahinter zu stehen, das Bürgeransinnen nicht zu unterstützen“, heißt es im Brief. Letztlich habe auch der Arbeitskreis keine Vorschläge geliefert, weil er „keine klare Zieldefinition hatte“ – sprich: die Abschaffung einer Lärmbelastung.
Unterstützung für Isenbütteler Bürgerinitiative gegen Zugpfeifen

Isenbüttel. Eine Arbeitsgruppe soll Fakten und Daten zum Bahnübergang Triftweg sammeln und auswerten – Gemeinsames Ziel: Weniger Lärm und ein sicherer Bahnübergang.

Gemeinsam das Ziel erreichen – unter dieser Maxime arbeitet die Bürgerinitiative (BI) gegen das Zugpfeifen in Isenbütteler Wohngebieten an einer für alle Beteiligten tragfähigen Lösung. Dass ihr Vorhaben, den zunehmenden Lärm durch die Warnsignale der Züge auf der Bahnstrecke Gifhorn-Braunschweig zu reduzieren, ernst genommen wird, zeigte sich zuletzt in der Sitzung des Bauausschusses. Mehrheitlich empfahl der Ausschuss die Gründung einer Arbeitsgruppe, die alle Beteiligten an einen Tisch holen will, alle Fakten zusammenträgt und im Idealfall eine Lösung findet. Auch am Dienstag, 30. Juni, steht das Thema auf der Tagesordnung, wenn ab 19 Uhr der Rat der Gemeinde Isenbüttel im Schulforum tagt.
Dass die Züge überhaupt mit einem Warnsignal auf ihr Herannahen hinweisen müssen, liegt am unbeschrankten Bahnübergang Triftweg und dem eingeschränkten Sichtradius. Und Pfeifen ist dabei noch wohlwollend beschrieben. Der schrille Ton beendet jedes sommerliche Dösen unter dem Birnenbaum. Bestenfalls. Mittlerweile macht es die Anwohner beispielsweise am Potsdamer und Schweriner Ring mürbe. Und mit Blick auf den geplanten Stundentakt der Regiobahn ab Dezember nimmt es eine Dimension an, die die Anwohner nicht mehr hinnehmen wollen. Auch als Kerstin und Michael Stein mit Eckart van der Post, alle drei Mitglieder der Bürgerinitiave, mit Isenbüttels Bürgermeisterin Tanja Caesar auf der Terrasse sitzen, dröhnt das Pfeifen durch die Gärten. Fast wie bestellt, um das Problem deutlich zu machen.
„Wir wollen alle ins Boot holen. Uns geht es um Harmonie, um eine gemeinsame Lösung“, erläutern die Vertreter der BI. Sie begrüßen die Unterstützung von Rat und Verwaltung. Wichtig ist ihnen aber auch, deutlich zu machen, dass sie nicht gegen die Interessen der Landwirte und Grundstücksbesitzer handeln. Es gehe nicht gegen sie, sondern gegen den Lärm, der durch das Pfeifen der Züge entsteht.
Deshalb haben sie auch das Gespräch mit den Landwirten gesucht, sich zusammengesetzt und sachlich über Lösungsansätze gesprochen. BI-Sprecher Hans-Jürgen Bach dazu: „Das Gespräch mit den Landwirten war wichtig und für uns ebenso aufschlussreich wie für die Landwirte. Danach hat sich vieles erklärt, falsche Annahmen konnten korrigiert werden und wir sind ein gutes Stück aufeinander zugekommen.“ So sehen es auch Steins und van der Post. Sie sprechen von einem konstruktiven Gespräch. Es sei deutlich geworden, dass es überhaupt nicht um eine Schließung oder Stilllegung des Bahnübergangs Triftweg geht. Das habe die BI nie gefordert. Ziel ist es, den Übergang so zu sichern, dass ein Pfeifen nicht mehr nötig aber ein Befahren möglich ist.
Ein Stichwort, das immer häufiger im Zusammenhang mit einer Lösung fällt, lautet Heckentor. Bei einem Heckentor-Bahnübergang haben die, die den Übergang nutzen dürfen, beispielsweise Landwirte mit Schlepper oder anderen großen Maschinen, entweder einen Schlüssel, um das Tor zu öffnen und den Übergang passieren zu können, oder es wird quasi auf Anforderung geöffnet.
Bürgermeisterin Tanja Caesar dämpft wie auch schon zuvor Gemeindedirektor Klaus Rautenbach die Hoffnungen auf eine schnelle Lösung bis Dezember. Für eine Heckentor-Variante müsse mit einer Planungs- beziehungsweise Umsetzungszeit von etwa eineinhalb bis zwei Jahren gerechnet werde.
Zweite Försterkamp-Zufahrt: Planer nehmen Brückenbau in den Fokus

Zweite Försterkamp-Zufahrt: Planer nehmen Brückenbau in den Fokus
Isenbüttel. Eine klare Mehrheit im Isenbütteler Bauausschuss lehnt einen umstrittenen CDU-Antrag zu den Plänen für eine zweite Zufahrt zum Försterkamp ab.

Eine zweite Zufahrt zum Wohngebiet Försterkamp – das ist eines der Dauerthemen in Isenbüttel und eines, das immer wieder für Diskussionen sorgt. Im Bauausschuss der Gemeinde ging es um einen Antrag der CDU-Fraktion. Sie forderte, die Arbeiten an den Planungen für die zweite Zufahrt sofort einzustellen. Der Gemeinderat habe bereits über 100.000 Euro für die Planung des höhengleichen Bahnübergangs Triftweg und der Entlastungsstraße Försterkamp ausgegeben.
Nachdem ein höhengleicher Bahnübergang abgelehnt worden sei, solle nun das Planungsbüro „die Kosten für eingigantisches Brückenbauwerk sowie einen Tunnel ermitteln“, heißt es in der Begründung. Die CDU kritisierte die „bereits explodierten Kosten von einer Million auf 3,4 Millionen im Haushalt 2020. „Der Versuch, mit diesen Kosten das Bundesministerium zu erpressen, doch noch einen höhengleichen Bahnübergang zu genehmigen, wird von der CDU deutlich abgelehnt“, heißt es wörtlich. Und genau diese Wortwahl sowie der damit verbundene Vorwurf brachte den SPD-Fraktionsvorsitzenden Ralf May und andere Ausschussmitglieder in Rage. Der Ton sei unterirdisch schlecht, die Wortwahl sei nicht hinnehmbar und von Erpressung zu sprechen sei eine Unterstellung. „Da erwarte ich eine Entschuldigung“, so May. Dass die Wortwahl definitiv falsch sei, gestand CDU-Ausschussmitglied Frederick Meyer ein. Aber er blieb dabei, das Planfeststellungsverfahren solle beendet werden. „Wir sollten die Finger von einer Planung lassen, mit der wir uns lächerlich machen“, forderte Meyer. Zusammen mit Frank Nisius war von einer Verschwendung von Steuergeldern und einem vollkommen unverhältnismäßigen Vorhaben die Rede.
Das sah die Ausschussmehrheit nicht so. „Die zweite Zufahrt ist gut für die Bürger und gut für Isenbüttel“, betonte der SPD-Fraktionsvorsitzende. Ähnlich beurteilte Elisabeth Krull (IWG) die zweite Zufahrt zum Wohngebiet. „Sie ist von großer Wichtigkeit. Wir brauchen sie.“
Den aktuellen Planungsstand skizzierten Gemeindemitarbeiter Kai Krink und Klaus Rautenbach. Kern der Planungen ist die Überquerung der Bahntrasse Gifhorn-Braunschweig. Nachdem klar geworden ist, dass ein Neubau von höhengleiche Bahnübergänge nur als absolute Ausnahme genehmigungsfähig ist, hat sich das Planungsbüro mit den Varianten Unterführung und Zufahrt über eine Brücke beschäftig. Ein Tunnel sei nicht zweckmäßig. Deshalb konzentrieren sich die Planungen nun auf eine Überführung. Die Kosten seien noch unklar. Beteiligt daran sind Bund, Land und Bahn.
Detlef Lehner schließlich forcierte die Abstimmung über den CDU-Antrag. Er verwies auf die Bahnbrücke an der Moorstraße. Da hätten sich im Vorfeld auch alle aufgeregt. Heute sei die Brücke Alltag, eine Selbstverständlichkeit – „und keiner spricht mehr drüber.“ Einzig die beiden CDU-Ausschussmitglieder stimmten für den Antragt, die Ausschussmehrheit von SPD, IWG und Grünen lehnte ihn ab.
Arbeitsgruppe nimmt sich des Zugpfeifens in Isenbüttel an

Arbeitsgruppe nimmt sich des Zugpfeifens in Isenbüttel an
Isenbüttel. Die Bürgerinitiative gegen Zugpfeifen protestierte vor Beginn der Sitzung des Bauausschusses der Gemeinde Isenbüttel gegen die Lärmbelastung.

„Stundentakt ja – Zugpfeifen nein“ hieß eine der Botschaften der Bürgerinitiative (BI) gegen Zugpfeifen im Wohngebiet Isenbüttel am Donnerstagabend vor dem Rathaus. Vor Beginn der Sitzung des Bauausschusses demonstrierten rund 20 Mitglieder – und diskutierten mit Gemeindedirektor Klaus Rautenbach.
BI-Vorsitzender Hans-Jürgen Bach war es dann auch, der in der Einwohnerfragestunde als erster Redner das Wort ergriff und kritisch hinterfragte, warum die Sitzung, in der es um zwei Themen von großem öffentlichen Interesse ging, nicht beispielsweise ins Schulforum verlegt wurde, um mehr als sieben Bürgern die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben. Gemeindedirektor Klaus Rautenbach entschuldigte sich dafür: „Das tut uns leid.“
Anschließend stellten Bach sowie die BI-Mitglieder Oliver Beyer, Kerstin Stein, Ina Langner, Michael Kapahnke und Lars Beyer Fragen rund um das Thema Zugpfeifen im Bereich des Triftwegs an der Bahnstrecke Braunschweig-Gifhorn. Da ging es unter anderem um Lärmschutzgutachten, nächtlichen Güterverkehr, den angekündigten Wechsel vom Stundentakt zum Halbstundentakt und die hohe Zahl von Fußgängern und Radfahrern, die nicht die Unterführung sondern trotz Verbots den Bahnübergang nutzen. Rautenbach und Verwaltungsmitarbeiter Kai Krink beantworteten die Fragen – nicht immer zur Zufriedenheit der BI-Vertreter. Die Fragestunde blieb sachlich, lediglich als es um Glasscherben in der Unterführung ging, nahm der Ton an Schärfe zu. „Wenn uns keiner hilft, bleibt nur noch der Klageweg“, hatte BI-Sprecher Bach schon frühzeitig konstatiert.
Dass auch der Gemeinde und den Politikern die Lösung des Problems wichtig ist, zeigte sich beim Tagesordnungspunkt „Bahnübergang Triftweg; Erhöhung der Verkehrssicherheit“. Zuvor schon hatte Rautenbach von einer Videokonferenz mit Vertretern der Bahn-Tochter DB-Netz berichtet. Eine Schließung sei nicht möglich. „Es gibt keine einfache technische Lösung.“ Auch keine Lösung bis zum Jahresende. Rautenbach sprach von mindestens einem bis eineinhalb Jahren – sollte es auf ordentliche Schranken hinauslaufen, werde es vier bis fünf Jahre dauern. SPD-Fraktionsvorsitzender Ralf May, der Katrin Below vertrat, sprach sich wie zuvor auch der Ausschussvorsitzende Axel Lackmann für die Einrichtung einer Arbeitsgruppe aus. Dazu sollen Politik und Verwaltung, die BI, Polizei, Feuerwehr, Vertreter der Bahn, die Landwirte und Grundeigentümer und andere gehören. „Alle Argumente müssen auf den Tisch“, so May. Und am Ende sollte eine abgewogene Entscheidung getroffen werden. So sah es auch Detlef Lehner (SPD). „Wir müssen miteinander sprechen.“
Frederick Meyer (CDU) meinte, dass die Lösungen schon auf dem Tisch liege, und verwies auf die Arbeit der Bürgerinitiave. Meyer stellte die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines Arbeitskreises, stand mit dieser Meinung aber abgesehen von Frank Nisius (CDU) allein da. Die CDU enthielt sich bei der Abstimmung, der Ausschuss empfahl mehrheitlich mit Stimmen von SPD, IWG und Grünen die Einrichtung einer Arbeitsgruppe. Die endgültige Entscheidung trifft der Gemeinderat.
Isenbütteler SPD beantragt „bauliche Maßnahmen“ am Bahnübergang
Isenbüttel. Die SPD-Fraktion im Gemeinderat Isenbüttel stellt einen Antrag ganz im Sinne der Bürgerinitiative gegen das Zugpfeifen.

Die SPD-Fraktion im Gemeinderat Isenbüttel stellt einen Antrag ganz im Sinne der Bürgerinitiative gegen das Zugpfeifen (wir berichteten exklusiv). Zwar wird die von der BI geforderte Sperrung des Triftweg-Bahnübergangs nicht explizit genannt, dafür aber heißt es im Antrag von Fraktionssprecher Ralf May: „Die jetzige Gefahrensituation muss durch bauliche Maßnahmen, die durch eine Arbeitsgruppe in Abstimmung mit den beteiligten Partnern (Bahn, Samtgemeinde, Kreis, …) zu erarbeiten sind, so verändert werden, dass in Zukunft Unfälle ausgeschlossen sind.“
Damit kann nur eine Sperrung gemeint sein, wenn gleichzeitig gefordert wird, dass „… Feuerwehr und die Anlieger (z. B. Landwirte) alternative Zugangswege dargestellt werden“ müssten. „Der Kreuzungspunkt Triftweg–Bahnstrecke stellt einen lebensgefährlichen Bahnübergang … dar“, schreibt May zur Begründung. Im vergangenen herbst ist dort eine 35-jährige Autofahrerin ums Leben gekommen. Zudem seien Maßnahmen zwingend erforderlich, die die Anlieger an den Bahngleisen vor den Lärmbelästigungen durch die Züge so weit wie möglich schützen.
Quelle: Gifhorner Rundschau v. 21.05.2020

Isenbüttel bekommt einen Bahnhaltepunkt im Dorf
Nächster Halt: Isenbüttel: Land, Regionalverband und Deutsche Bahn haben das Signal für die Einrichtung eines Haltepunkts am Reuteranger auf grün gestellt.

Ein eigener Bahnhaltepunkt für das Dorf Isenbüttel: Jetzt steht das Signal auf grün. in eigener Bahnhaltepunkt für das Dorf Isenbüttel: Jetzt steht das Signal auf grün. Quelle: Cagla Canidar Anzeige Isenbüttel
Wie der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Regionalverband Großraum Braunschweig, Marcus Bosse, mitteilt, haben sich das Land Niedersachsen, der RGB und die Deutsche Bahn auf eine Reaktivierung von 19 Bahnstationen geeinigt – unter anderem in Isenbüttel. Ein entsprechender Rahmenvertrag sei diese Woche unterzeichnet worden.
„Ich freue mich, dass wir mit dem Haltepunkt Isenbüttel eine neue Chance bekommen, den Autoverkehr zu entlasten“, sagt SPD-Landtagsabgeordneter Philipp Raulfs. Die Kosten teilen sich Bahn (25 Prozent, Land (56,25 Prozent) und Regionalverband (18,75 Prozent). Bosse: „Ich gehe davon aus, dass diese Maßnahmen nun zeitnah umgesetzt werden kann.“
Die Einrichtung eines Haltepunktes der Bahn am Reuteranger ist in Isenbüttel schon seit mehr als 20 Jahren ein Thema. Zuletzt hatte Mitte März der Regionalverband 2026 als frühestmöglichen Termin für einen Baustart genannt.

Neuer Bahnhof für das Dorf Isenbüttel: Am Reuteranger soll der neue Haltepunkt entstehen. Quelle: Google Maps
„Abschließend möchte ich unterstreichen, dass für den Stundentakt weiterhin das Begegnungsgleis in Rötgesbüttel notwendig ist“, so Raulfs. „Dies sollte nach dem heutigen Schritt weiter vom Regionalverband und der Bahn vorangetrieben werden.“
Quelle: Allerzeitung v. 29.03.2019












